Hitchen ist eine reine Cowboykunst, so wie Silberschmieden, Sporenmachen oder Rawhide (Rohhaut)-Flechten. Ihre Blütezeit lag zwischen 1880 und ca. 1920. Hitchen ist eine textile Technik, bei der einzelne Haarstränge aus rund 10 miteinander verdrehten Pferdehaaren um einen Kettfaden gewickelt werden. Hitchen bedeutet gleichermaßen  Knüpfen, Knoten oder Schlaufen. Auf diese Weise wurden Halfter und Zaumzeug für die Pferde, Gürtel und feine Damenhandtäschen, Armbänder etc. hergestellt.
Die Muster und Farbzusammenstellungen wirken indianisch. Vermutlich entstand dieser Einfluss durch Gefangene im Gefängnis. Denn dort trafen sich Cowboys und Indianer und hatten viel Zeit, diese Tätigkeit des Hitchens auszuüben, und sie lernten voneinander. Die  Meister dieser Kunst kamen aus diesen Gefängnissen.
Ursprünglich könnten Sklaven aus Nigeria diese Technik nach Amerika gebracht haben, denn in Nigeria werden auch heute noch die schönsten Fliegenwedel von den Einwohnern gehitcht.
Diese Technik des Hitchens habe ich von Maria Sabine Schmidt gelernt, die diese Kunst aus Amerika nach Deutschland gebracht hat. Man kann ihre Arbeiten unter http://www.HorseHairDesign.de anschauen und sich  weiter informieren.

Die Länge der Pferdehaare, die hier in Bündeln nach Haarfarbe geordnet vorliegen, beträgt ungefähr 60 cm. Durch das Zwirbeln von je nach Farbe und damit Haardicke 9-12 Pferdehaaren entstehen die Stränge, mit denen man die geschlauften Knoten bei der Arbeit  macht.

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Diese Farben reichen von schwarz und braunschwarz über grau und weiß bis zu drei verschiedenen Brauntönen.

Links sieht man die fertigen Haarsträhnen, mit denen ich arbeite.

Ein Halsband für meinen Wäller Balu arbeitete ich als Rundband, setzte zum Teil Leder ans Ende, zum Teil verwandte ich ein fertiges Lederschnallenteil, das ich dann umhitchte.  Die Farben entstehen durch echtes Pferdehaar, das diese Naturfarben besitzt.

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b Hundehalsband 2500

An einem  Zaumzeug für mein Lieblingspferd habe ich gemütlich rund ein Jahr gearbeitet, indem ich abends immer mal wieder ein bis zwei Stunden hitchte. Für 2-3 cm benötigte ich ungefähr eine Stunde Zeit. Wenn man fleißiger ist, kann man es in 2-3 Monaten fertig stellen. Auch hier habe ich nur die Original Farbtöne der Pferdehaare verwendet und nichts gefärbt. Besonders faszinierend finde ich die Farben der rotbraunen Schweifhaare.

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Der Kinnriemen und das Gebiss ist gekauft. Ebenso die Schmuckteile zur Verzierung. Die Zwischenstücke sind aus Leder, das ich zurecht geschnitten und angenäht habe. Die Zügel sind aus Seil nach Horsemanship Art. Ich habe diesen Umgang von Pat Parelli und seinen von ihm ausgebildeten Instruktoren gelernt.

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Ich habe einige Aufnahmen von allen Seiten gemacht, damit man die verschiedenen Quasten und Muster besser erkennen kann.

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