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Wie hat sich Simba in diesem Jahr weiter entwickelt ?
Simba ist am 11. November 2017 vier Jahre alt geworden. Im Rückblick auf das letzte Jahr kann ich feststellen, dass Simba nun wirklich ausgewachsen und erwachsen ist. Seine männlichen Triebe sind deutlich vorhanden und er sucht gezielt nach Hündinnen, die läufig sind.
Gesundheit: Simba ist im Prinzip fit und mobil. Allerdings hatte er einmal einen starken Husten entwickelt. Ich dachte zuerst, er hätte etwas verschluckt. Die Tierärztin diagnostizierte einen Zwingerhusten. Leider kann man mit einer Impfung nicht allen Varianten des Erregers vorbeugen. Doch mit codeinhaltigen Hustentropfen hatte ich das schnell im Griff. Das Alleinbleiben: ist immer noch ein Problem für ihn. Wir vermeiden es möglichst, weil ich sehe, wie sehr er darunter leidet. Sein Temperament ist durchaus vorhanden, doch er ist grundsätzlich ein ausgeglichener Hund. Seine Ausdauer beim Laufen ist enorm, dagegen ist er weiterhin kaum am Arbeiten und Spielen mit mir interessiert. Da verliert er sehr schnell seine Geduld. Allerdings gibt es Zeiten, wo er sich anders verhält und auch Ausdauer zeigt. Da er sich schwer zum Spiel und Spaß animieren läßt, bin ich nach wie vor darauf angewiesen, diese Zeiten, in denen er Freude an der Zusammenarbeit mit mir hat, zu nutzen. Nach wie vor spielt er auch nur ganz selten mit anderen Hunden. Anhänglichkeit: Diese ist immer noch ausgeprägt, wenn er auch sehr selbständig geworden ist. Im Park z.B., wo er sich gut auskennt, rast er sehr weit weg von mir. Allerdings hat er mich durchaus im Auge.
Viele seiner Eigenarten, die er schon in der Jugend gezeigt hatte, hat Simba beibehalten. Nach wie vor führt er diese stereotype Bewegung des Anstupsens von Gegenständen aus. Regelmäßig wird zum Beispiel jetzt im Winter mein kleiner Heizlüfter im Zimmer umgekippt, der Sitzball bewegt und Türen und bewegliche Objekte zum Schwingen angestupst. Ich habe den Eindruck, dass er auch sehr stark Gewohnheiten braucht und damit Rituale und gleiche Abläufe im Alltag. Wenn wir z.B. abends schlafen gehen, wartet er, bis ich im Bett liege. Nach einer Weile kommt er dann an mein Bett und kratzt daran. Ich weiß, er würde lieber mit mir im Bett schlafen, aber das mag ich nicht. Also streichele ich ihm nur über den Kopf mit den Worten, geh schön schlafen, und er geht sofort auf sein Bettchen und rollt sich dort zum Schlafen zusammen. Selbst, wenn er schon auf seinem Bettchen liegt, wenn ich mich ins Bett lege und ich ihm vorher dort über den Kopf gestreichelt habe, nützt das nichts. Sobald ich im Bett liege, muss er nach einer Weile aufstehen und zu mir kommen zu seinem abendlichen Ritual. Er kontrolliert während der Nacht ebenso sehr häufig, ob ich auch wirklich noch da bin. Auch stört es ihn, wenn ich mittags zu lange in der Küche arbeite. Er möchte nach dem Mittagessen, dass ich mich irgendwo hinsetze oder lege, damit auch er sich neben mir beruhigt zum Schlafen legen kann. Er kann dann unmutig vor sich hin maunzen, bis ich endlich mit der Arbeit fertig bin und die von ihm erwartete Pause mache. Morgens braucht er ebenso seinen Rhythmus. Nach dem Frühstück erwartet er, dass wir einen Spaziergang machen. Üblicherweise tun wir das auch. Aber wenn es mal nicht so ist und wir nur einen kurzen Gang zum Lösen machen und dann wieder zum Haus zurück kehren, wird er bald ungnädig, maunzt und versucht uns zur Bewegung und zum Aufbruch zu animieren. Erst wenn ich deutlich sage, dass jetzt nichts passiert, legt er sich hin. Wachsamkeit: Vor ein paar Tagen schaute er in unseren Spiegel, der bis zum Boden reicht und begann, sein Ebenbild anzuknurren und anzubellen. Er hat schon sehr oft in diesen Spiegel geschaut und sich betrachtet, aber nie reagiert. Auch, wenn mein Mann aus einem anderen Zimmer in den Raum kommt, wo ich mich mit Simba befinde, wird dieser jedes Mal böse bellend angekündigt. Natürlich erkennt er ihn sofort, doch er macht es immer wieder. Er ist im allgemeinen ein sehr wachsamer Hund geworden. Fremde und auch Geräusche werden inzwischen lautstark durch Gebell angekündigt. Das macht ihm offensichtlich Freude. Er ist ein Wächter geworden, der auch gerne auf das Gebell der Nachbarhunde reagiert und dann mit macht. Eben wie ein typischer Rudelhund. Ich mäßige und ermahne ihn dann, damit er nicht zum Dauerkläffer wird, was ich überhaupt nicht leiden kann. Nur, wenn es klingelt, darf er lautstark bellen, und das macht er auch begeistert! Neulich hat er einen Fremden auf unserem Grundstück, der auf ihn wohl einen bedrohlichen Eindruck machte, so energisch bellend verfolgt, dass mein Mann den Eindruck hatte, dass er sogar versucht hatte, diesem in die Beine zu schnappen. Das war aber nicht der Fall. Freunde dagegen werden immer begeistert, aber bellend, begrüsst. Wenn ich zurück schaue, dann sehe ich, dass Simba im Alter von zwei Jahren seine Stimme entdeckt hatte, um sich damit Gehör zu verschaffen. Nicht nur zum Bellen, sondern auch, um sich generell bemerkbar zu machen. Er kann dabei inzwischen verschiedene Töne von sich geben, die uns deutlich machen, wenn ihm etwas nicht gefällt oder er etwas erwartet, wie z.B. die Tür öffnen. Die Stimme setzt er inzwischen sehr gezielt ein, nachdem er gemerkt hat, dass wir darauf reagieren.
Als ich feststellte, wie musikalisch Simba ist, begann ich, ihm zu zeigen, wie toll es ist, wenn wir zusammen wie Wölfe heulen. Wenn ich nun mit meinem Heulen beginne, stimmt er begeistert ein, und wir singen wunderbar im Duett zusammen. Wenn ich Freunden unseren Gesang vorführe, können wir immer alle damit verblüffen und zum Lachen bringen. Andere Eigenarten hat er leider immer noch nicht abgelegt, wie z.B. seine Unsauberkeit. Durch die Absperrung auf einen kleinen Bezirk in unserem Schlafzimmer in der Nacht hat es im Prinzip geklappt, dass er nun nach langer Übungszeit an der Absperrung kratzt und neuerdings auch mal davor weint, wenn er ins Freie will. Obwohl er jeden Abend noch die Möglichkeit hat, sich zu versäubern, muss er fast jede Nacht noch einmal ins Freie. Manchmal macht er dann wirklich noch sein Geschäft, doch manchmal schnüffelt er einfach nur herum. Ich habe den Eindruck, es gefällt ihm, dass er mich hinaus locken kann. Eine Art der indirekten Dominanz? Vielleicht. Oft geht er die Treppe, die in den Garten führt, nur ein paar Stufen hinab. Er geht nur dann weiter, wenn ich auch weiter gehe. Das probiert er auf der langen Treppe dann einige Male, sodass ich mit ihm gehen muss. Nur, wenn er dringend sein Geschäft verrichten muss, läuft er alleine in den Garten. Wenige Wochen vor seinem vierten Geburtstag brachte er es fertig, nachts direkt neben seinen Futternapf sowie Wassernapf ein Häufchen hinzusetzen. Ohne Ankündigung? Oder habe ich ihn nicht gehört? Protest? Doch wogegen? Ich weiß keine Antwort. Dieser Hund ist einfach in vielem anders oder nur besonders?. Ich kannte es bisher von meinen Hunden so, dass sie gerne abgelegene Naturstreifen aufsuchen, um sich dort zu versäubern. Simba schnüffelt nie herum, um einen geeigneten Platz zu finden. Wenn er meint, es muss sein, bleibt er mitten im Lauf abrupt stehen und setzt seinen Haufen mitten auf den Weg oder wo er sich gerade befindet. Und das, obwohl er bei der Züchterin während der Aufzucht Gartengelände kennen gelernt hat und auch bei mir monatelang zum Versäubern in den Garten gebracht worden ist. Derartiges Verhalten zeigen normalerweise nur Welpen, die so großgezogen wurden, dass sie keine Möglichkeit hatten, sich in der Natur zu versäubern. Futter: Mit der Fütterung wird es inzwischen einfacher, weil wir einen Kompromiss gefunden haben. Simba bekommt mittags seine Portion Fleisch mit Gemüse, Ölzusatz und etwas Joghurt. Letzterer hat meiner Meinung nach geholfen, seine Darmflora so zu sanieren, dass er inzwischen sofort an seine Futterportion geht und zügig frisst. Ich schaue ihm aber nicht beim Fressen zu, sonst könnte er aufhören, weil es ihn offensichtlich stört. Zusätzlich biete ich ihm morgens Trockenfutter an, was er aber sehr selten frisst. Eine Zeit lang hatte ich ihm nachts eine Portion Trockenfutter hingestellt, weil ich im Urlaub gemerkt hatte, dass er gerne nachts, meistens nach Mitternacht, frisst. Nachdem er sich aber daraufhin angewöhnt hatte, mich nach dem Fressen wach zu machen, weil er ins Freie wollte, habe ich das wieder eingestellt. Fell: Von der Struktur her hat sich Simbas Fell kaum noch verändert. Leider ist die hintere Hälfte seiner Körpers immer noch sehr flauschig. Ich bearbeite es zur Zeit mit diversen Ölen und Pflegemitteln, damit es nicht so trocken ist. Von der Farbe her ist Simba sehr stark aufgehellt, aber immer noch rotbraun geblieben. Nur die Haarpartien im Nacken zeigen ein glänzendes Haar von wirklich dunkler Farbe, der hintere Teil ist teilweise weisslich beige. Ich bin gespannt, wie es sich in den nächsten Jahren noch verändern wird. Allerdings ist er relativ pflegeleicht, wenn ich ihn regelmäßig alle zwei bis drei Tage kämme.
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