Und nun ganz von vorne:       Rückblick auf Simbas erste zwei Lebensjahre:


Sieben Monate haben wir es nach dem Tod unseres Wällers “Balu vom Malberg” ohne Hund ausgehalten. Dann war uns klar, dass wir nicht ohne Hund sein konnten und wollten. Wir entschieden uns aus Vernunftgründen allerdings für einen kleinen Hund, obwohl der Wäller nach wie vor meine Traumrasse ist.  Die Wahl fiel aufgrund seiner Beschreibung auf den Havaneser.
Nach diversen Recherchen und auch Anfragen bei Züchtern, die ich tätigte, entdeckte schließlich meine langjährige Hundefreundin Anke, die mir bei der Suche nach einem Welpen half, einen knuffigen Welpen in einer wunderschönen braunen Farbe mit weißen Abzeichen, der noch zu vergeben war. Ich rief sofort, als ich das Foto sah: “Das ist er!”
Nachdem ich mich mit Frau Mira Wilke, der Züchterin dieses Welpen, in Verbindung gesetzt hatte, stellte sich heraus, dass auch noch eine Hündin mit der gleichen Färbung zu vergeben war. Diese schaute sehr pfiffig und aufgeweckt drein, was mir gefiel. Aber mein Mann machte deutlich klar: “Es wird wieder ein Rüde.”
Die langjährige, erfahrene Züchterin hatte mich mit der Beschreibung ihrer arbeitseifrigen, lebendigen und intelligenten Mutterhündin “Shani“ schnell fasziniert und neugierig gemacht. Den Vater “Fiete” beschrieb sie als lieb und feurig. Dass dieser auch eigensinnig sein konnte, erfuhr ich erst viel später, als ich Frau Mira Wilke im Laufe der nächsten Monate von Simbas Eigenschaften erzählte. Es wurde immer klarer, dass Simba sehr viele Eigenarten vom Vater geerbt hatte. Von” Fiete” hatte   er allerdings  auch die wunderschöne braune Farbe, die sich bei “Simba”, der etwas heller als der Vater ist,  “apricot” nennt.

 Simbas Eltern:  Mama “Shani” (hellbeige) und Papa “Fiete” (braun)
Die folgenden Fotos stammen von der Züchterin Mira Wilke, und sie besitzt das Copyright.

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 Geboren wurde “Simba” mit dem Namen “Xalimero” am 11.11.2013 und kam als erster von fünf Welpen mit einem Gewicht von 172 g um 20.13 Uhr zur Welt. Es folgten sein Bruder “Xdot” mit 230 g, dann seine Schwestern “Xalvadora” mit 181 g, “Xeleste” mit 173 g und “Xuxa” mit 206 g. Alle Fünf waren sehr schnell innerhalb von nur zwei Stunden auf die Welt gekommen. Sie waren wahrhaftig Karnevalskinder und entwickelten sich zu munteren kleinen Clowns, die bei Mira Wilke optimal geprägt wurden.

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Shani und X WurfSimba bei ZüchterinSimba und Bruder

Alle diese Fotos bis hierher stammen von der Züchterin Mira Wilke, und sie besitzt das Copyright.


Ich holte den kleinen Schelm Ende Januar 2014 aus Deutschland ab und “Simba”, wie ich ihn spontan nach dem ersten Kennenlernen nach dem jungen, aber weisen König der Löwen aus dem bekannten Musical taufte, machte mit mir ohne Probleme seine erste Flugreise nach Teneriffa.
Simba heftete sich von der ersten Minute an sofort an meine Fersen und erwies sich aufgrund seiner guten Aufzucht bei seiner Züchterin sehr schnell als “coole Socke”. Er untersuchte alles Neue offen interessiert und häufig, wie ich es schon beschrieb, indem er es mit der Nase anstieß. Zu Mensch und Tier verhielt er sich freundlich. Er hatte auch vor großen Hunden keine Angst, begrüsst bis heute hin alle freundlich und neugierig. Lärm beeindruckte ihn wenig. Das erste Silvesterfeuerwerk war ihm zwar etwas unheimlich, doch auf sein zweites reagierte er total cool.

Die folgenden Fotos stammen alle von mir und dürfen kopiert werden.

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Simba entwickelte sich weiterhin positiv. Ich versuchte, so gut es ging, negative Erlebnisse zu vermeiden. Er hatte keine Probleme mit neuen Dingen, kletterte z.B. auf dem Spielplatz Leitern hoch oder rutschte Rutschbahnen runter. Er sprang über künstliche oder Naturhürden, balancierte locker auf schmalen Kanalrändern, erkletterte alles, was sich ihm in den Weg stellte und ging mit mir querfeldein durchs Unterholz. Ich habe bisher selten erlebt, dass er vor etwas Angst hatte. Wenn, dann sind es große Hunde, die ihn bedrohen oder spielend wild um ihn herumsausen. Dann sucht er Schutz bei mir und seine Rute sinkt. Ich kann ihn dabei gut verstehen und biete ihm den nötigen Schutz, ohne ihn zu verhätscheln.

Trotz seiner positiven Entwicklung bereitete mir eine Sache aber sehr schnell Kummer. Das Fressen! Ich beschrieb das bereits weiter oben. Sein gewohntes Futter, das mir die Züchterin Frau Wilke mitgegeben hatte, egal ob Trocken- oder Feuchtfutter, fand er nicht verlockend, rohes und getrocknetes Fleisch, sowie Knochen dagegen sehr. Egal welche Fertigfuttersorte ich ihm anbot, er lehnte alle ab.  Er konnte oft tagelang hungern, nur um dann einige Bröckchen zu fressen. Auch von festen Futterzeiten hielt er nichts.
 
      2 Knochen Mrz 14500Haus 1 Febr 145001B Blume Mrz 145004 Schlaf 2 Mrz 14500

          Knochen sind immer willkommen, Blumen (hier Kohl) werden bestaunt, wohlig müde vom Kauen eines getrockneten Schweineohrs

Die Sache gestaltete sich besonders schwierig, weil unsere Katze nur darauf wartete, dass er vor seinem gefüllten Napf wieder einmal die Nase rümpfte und sich angewidert zurückzog oder gar nicht erst hin ging. Denn dann futterte sie das köstliche, oft selbst zubereitete Futter aus Gemüse und Frischfleisch, schnell weg. Ich ließ das am Anfang für kurze Zeit zu, um Simba damit zu ärgern und Futterneid auszulösen. Doch es interessierte ihn gar nicht. Wenn er wirklich mal an seinen Napf ging, dann verteilte er das Futter in einem Meter Umkreis oder nahm sich nur ein Stück und schleppte das ganz stolz mit erhobener Rute weg. Folglich hatte dieser Hund im ersten Jahr eine beneidenswerte, für mich eher  bemitleidungswerte Figur. Man fühlte jede Rippe überdeutlich und leider auch die Wirbelsäule. Zum Glück ist das im letzten Jahr besser geworden.
Es ist sicherlich ein natürliches Verhalten eines Hundes als Abkömmling des Wolfes, dass er nur frisst, wenn er Hunger hat. Aber ich als Hundehalter empfand  dieses Verhalten schon als belastend.
In unserem Spanien Urlaub, in dem uns Simba begleitete, stellte ich ihm abends einfach kommentarlos sein Trockenfutter  hin. Ich stellte fest, dass er immer um Mitternacht herum davon zu fressen begann. Vielleicht brauchte er mehr Ruhe zum Fressen?
Leider  ließ sich dieses Verfahren wegen der Freßfreude unserer Katze zu Hause nur schwer fortführen.

Ein weiterer Punkt, der mich an Simba störte, war, dass ich seine Stubenreinheit nicht in den Griff bekam. Ich konnte ihm leider in zwei Jahren immer noch nicht begreiflich machen, dass ich es schätzen würde, wenn er seine Geschäfte nur außerhalb des Hauses verrichten würde.
Ich hatte ihm bereits nach den ersten Monaten, als ich keine Besserung in diesem Punkt sah,  sehr schnell begreiflich gemacht, dass er eine kleine Glocke läuten sollte, wenn ich die Tür zum Garten öffnen sollte. Das fand er ausgesprochen lustig, wenn ich dann aufsprang, um die Tür zu öffnen und war zu jedem  Spiel bereit. Doch er verwendete diese erlernte Technik nicht, um zum Versäubern hinaus zu wollen.
Unsere Katze allerdings hatte sich das Läuten der Glocke und meine Reaktion darauf schnell abgeschaut und ruft mich inzwischen häufig mit Glockengeläut zur Tür, wenn sie hinaus will.
Leider verrichtet Simba selbst nach gut zwei Jahren immer noch ab und zu nachts sein Geschäft in einem entlegenen Ort im Haus. Deshalb haben wir seit dem Frühjahr 2016 nachts seinen Bewegungsradius extrem eingeschränkt. Anfangs kratzte er nachts sehr häufig an der Absperrung, und ich ließ ihn dann hinaus. Doch oft war der Grund nicht, dass er sein Geschäft verrichten wollte. Er fand es einfach nett, dass ich mich dann bewegte.  Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass er irgendwann versteht, was ich erwarte.

So liebenswert der kleine Schelm einerseits auch ist und mit seinem Charme und Aussehen viele Menschen bezaubert, für mich besitzt Simba in einigen Dingen ein eigenartiges und eigenwilliges Verhalten, das mich stört und irritiert. Die Reaktionen, die er dann zeigt, habe ich bei meinen eigenen Hunden oder denen, die ich in meinem Leben kennengelernt oder mit denen ich gearbeitet hatte, niemals feststellen können. Und es waren viele Hunde im Laufe meines Lebens. Bei Simba stehe ich oft ratlos und versuche, sein Verhalten zu verstehen.


Grundsätzlich hatte ich das Gefühl, dass Simba sich im ersten Lebensjahr in einem Dornröschenschlaf befand und er eigentlich erst im Alter von anderthalb Jahren ganz langsam daraus erwachte. Jetzt, da er gut zwei Jahre alt ist, beginnt er offensichtlich erwachsen zu werden und bewusster zu leben und zu handeln. Ich habe den Eindruck, dass er mich allmählich anders wahrnimmt und wir mehr zusammenwachsen.
 Ich bin gespannt, wie es mit uns weitergehen wird und was unser kleiner Racker noch so alles zu bieten hat.

So geht es mit Simba im Jahr 2015 weiter...

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In einem Punkt allerdings sind die beiden Rassen sehr verschieden. Fast alle meine Briards waren immer sehr interessiert an Futter.
Wie auf dem Foto unten sieht es aus, wenn Simba gefressen hat. Vom Ei z.B. wird nur das Eidotter gefressen, alles andere wird  fein säuberlich im weiten Umkreis um den Futternapf verteilt. Auflecken von Futter, das neben dem Napf liegt, gibt es nicht.

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Rasse und Entwicklung

(Weiteres bei der Foto- Dokumentation)

Mir fiel kürzlich dieses Foto meiner Briards in die Hände. Links sitzt der fünf Monate alte Denis, rechts der erwachsene Cadou. Wenn ich dann den kleinen Simba betrachte, dann ähneln sich diese Hunde äußerlich durchaus in der Fellfarbe und Felllänge. Aber auch in ihrem selbständigen Verhalten und teilweise eigenwilligen Charakter stelle ich Übereinstimmungen fest.

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